Die Wallfahrtskirche Wallfahrtskirche Maria Birnbaum
Maria Birnbaum prägt durch die charakteristische Architektur das Landschaftsbild weit über die Ortsgrenzen von Sielenbach hinaus. Auch wenn das Äußere des Gotteshauses an eine slawische respektive orthodoxe Kirche erinnert, so verbinden sich hier in Wahrheit doch vor allem Elemente der italienischen Baukunst. Die gewählten Formen gehen auf den Stifter Philipp Jakob von Kaltenthal zurück, der durch seine zahlreichen Reisen und vielfältigen Aufgaben im Deutschen Orden, auf ein breites, für seine Zeit nahezu kosmopolitisches Wissen, zurückgreifen konnte.
Im Inneren kombinieren die prachtvollen Stuckarbeiten an Wänden, Decke und Kuppel Formen und Motive aus Münchener und Wessobrunner Schule. Im Zentrum des Hochaltars findet sich das Gnadenbild – noch heute im Birnbaum. Das Altargemälde darüber zeigt analog dazu die Kreuzabnahme Jesu. Unterhalb der Mensa (Altar) befindet sich seit 1897 ein Reliquienschrein mit den Gebeinen der Heiligen Liberata, einer römischen Katakombenheiligen, die von Ordensschwester aus Zangberg gestiftet wurden.
An verschiedenen Stellen der Kirche lassen sich Spuren des Deutschen Ordens entdecken: So finden sich beispielsweise zwei Wappen über den vorderen Seitenaltären, ein Altarbild des Heiligen Georgs (Ordenspatron) oder diverse Tafeln wie unter anderem die Grabmäler der beiden Deutschordenspriester Hektor Seeger (+ 1702) und Johann Moses Stoß (+ 1682) im Altarraum. Zahlreiche weitere Kunstschätze laden darüber hinaus zu einer Entdeckungsreise ein. Die vielen Votivtafeln berichten von erhörten Gebetsanliegen bis in unserer Zeit. Sie legen Zeugnis ab von den vielen Menschen, die durch die Jahrhunderte zur Gottesmutter nach Maria Birnbaum in Not und Dankbarkeit gepilgert sind.